Feuerwehr Lauchheim übt im Wald

ÜbungFFW

Übung der Lauchheimer Feuerwehr. (Foto: mab) - 19. April 2018 - Martin Bauch

Auf der gemeinsamen Übung der Feuerwehr Lauchheim mit der Abteilung Röttingen ist vor allem die Wasserversorgung zur Brandbekämpfung in abgelegenen Gebieten geprobt worden. Mit vier Fahrzeugen und 26 Männern und Frauen stellte sich die Feuerwehr in gewohnter Manier dieser Herausforderung.

Die Gefahr eines Waldbrandes ist bei einem Feuer in der Wildschützhütte des Schwäbischen Albvereins Lauchheim sehr hoch. In einer Feuerwehrübung hat die Feuerwehr Lauchheim genau dieses Szenario geübt. Allein die Anfahrt zur Hütte ist für nicht Ortskundige schon eine Herausforderung, da diese, etwas abgelegen, im Wald steht. Was romantisch und schön für die vielen Wanderer ist, die auf den Wanderwegen rund um Lauchheim gerne auch mal eine Rast in der Wildschützhütte einlegen, ist für die Feuerwehr Lauchheim eine richtig schwere Aufgabe.

„Ortskundig sind wir", versichert der Einsatzleiter André Blumenthal. „Was uns viel größeres Kopfzerbrechen bereitet ist die Zufahrt zu der Wanderhütte und vor allem die Wasserversorgung, damit wir den Brand auch bekämpfen können", meint Blumenthal. Seit einigen Jahren hat die Wildschützhütte des Schwäbischen Albvereins Lauchheim zwar eine eigene Stromversorgung. Fließend Wasser, zum Beispiel für die Toilettenanlagen komme über eine Regenwasserzisterne. Ihr Volumen, rund 1000 Liter, reicht aber bei weiten nicht aus, um in einem Brandfalle das Feuer effektiv bekämpfen zu können – geschweige denn den angrenzenden Wald vor einem Feuerübersprung schützen zu können. „Die Wasserversorgung müssen wir im Ernstfall über Vakuumfässer, die die Landwirte für uns heranfahren, sicherstellen", sagt Blumenthal.

Dabei gibt es zwei Vorgehensweisen. „Die eine Möglichkeit besteht darin das Wasser direkt über Pumpen aus den Vakuumfässern zu entnehmen", so der stellvertretende Abteilungs-Kommandant von Lauchheim, Florian Himml. Die Feuerwehr Lauchheim hat heuer eine weitere Methode ausprobiert. Sie nutzt einen Wassersack als Zwischenpuffer für das Wasser. Sobald die Landwirte ihr Vakuumfass entleert haben, können sie gleich neues heranschaffen. Die neue Methode, so hat sich gezeigt, funktioniert in der Praxis sehr gut. Im Ernstfall wären die Chancen gut, nicht nur den Schaden an der Wildschützhütte zu begrenzen, sondern auch den Wald vor einem Übergreifen des Feuers zu schützen.

Den Part der Landwirte haben die Feuerwehrkameraden der Abteilung Röttingen mit übernommen. So viel Erfolg und Engagement der Feuerwehr muss natürlich auch belohnt werden. Nach Ende der ca. eineinhalbstündigen Übung lud Hüttenwirtin Ruth Baumgartl und ihre zwei Mithelfer Werner Hansel und Paul Schmid die Feuerwehrmänner aus Lauchheim und Röttingen zu einem zünftigen Hüttenvesper mit Leberkäs, Briegel und reichlich Getränken ein. „Das ist nicht unbedingt üblich, dass wir danach noch zum Essen eingeladen werden", freut sich der Einsatzleiter und bedankt sich bei den drei Wirten und dem Schwäbischen Albverein Lauchheim für die Gastfreundschaft. 

Ipf- und Jagstzeitung – 24. April 2018