Stammtisch im „Grünen Klassenzimmer“

Stettberg Lauchheimer Schulstammtisch erwandert den Natur- und Bewegungspfad.

Doris Weber

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Rüdiger Backes, Stadtrat und Vorsitzender des Schwäbischen Albvereins (3. v. links), übergibt beim „Grünen Klassenzimmer“ am Bahndamm den Ordner mit allen Informationen zum Natur- und Bewegungspfad an den Konrektor der Deutschorden-Schule, Wolfram Hirsch (2. v. links). Foto: we

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Rüdiger Backes, Stadtrat und Vorsitzender des Schwäbischen Albvereins (3. v. links), übergibt beim „Grünen Klassenzimmer“ am Bahndamm den Ordner mit allen Informationen zum Natur- und Bewegungspfad an den Konrektor der Deutschorden-Schule, Wolfram Hirsch (2. v. links). Foto: we

Lauchheim. Es ist eine lockere Ansammlung von Menschen, die sich gegen Spätnachmittag auf den Weg machen, um mit Wanderstock und Fotokamera den Natur- und Bewegungspfad bei Lauchheim zu erkunden.

Schüler wie Lehrer, Eltern, Vereinsvertreter oder auch Stadträte – sie alle folgen der Einladung von Rüdiger Backes, der als Vorsitzender des Schwäbischen Albvereins die 14 Baumschilder und elf Schautafeln unterschiedlicher Lebensräume inzwischen fast auswendig kennen müsste.

Obwohl der drei Kilometer lange Rundweg am Stettberg bereits im Juli 2013 eingeweiht wurde, scheinen noch nicht alle dort gewesen zu sein. Grund genug deshalb für den Schulstammtisch (wie sie sich nennen), die Strecke gemeinsam zu erwandern.

Baum des Jahres 1997

Gleich beim katholischen Kindergarten St. Maria erfahren sie, dass die groß gewachsene Eberesche „Baum des Jahres 1997“ ist, der Familie der Rosengewächse angehört und ihr hartes Holz besonders für Drechslerarbeiten verwendet wird.

An vielen anderen solcher Informationstafeln wird die Gruppe noch vorbeikommen. Doch zuerst wird am Fuchsmühl-Spielplatz der Barfußpfad inspiziert, wo sich auf 14 Meter Länge die unterschiedlichsten Naturmaterialien mit den Füßen erspüren lassen.

„Wir suchen noch jemanden, der bereit wäre, eine Patenschaft hierfür zu übernehmen“, sagt Bürgermeisterin Andrea Schnele. Sie nutzt damit die Gelegenheit, um sich an die Adresse der Lehrerschaft zu wenden. Denn die Gruppe, die den Barfußpfad einst gebaut hatte, habe sich leider aufgelöst.

Vorbei an Salvasons Bienenstand und der vom Obst- und Gartenbauverein betreuten Streuobstwiese geht es schließlich weiter zum neu angelegten „Grünen Klassenzimmer“ am Bahndamm.

Nein, es handelt sich nicht um Nistkästen. Vielmehr hat die Jugendfeuerwehr dort hölzerne Greifkästen aufgebaut, in denen sich nun Gegenstände aus der Natur fühlen und „begreifen“ lassen.

Ganze Klasse auf einer Bank

Der Platz eignet sich ideal als Lernort in der Natur. „Auf die extra lange Ruhebank der letzten kwf-Tagung passt eine ganze Klasse“, weiß Rüdiger Backes aus Erfahrung. Er schätzt es besonders, dass neben der Jagdgenossenschaft, nach deren Idee der Natur- und Bewegungspfad überhaupt erst entstanden ist, viele weitere Vereine mit im Boot sind. Backes ist es auch, der für Schule und Kindergärten ein Sammelsurium aller wichtigen Informationen und Adressen in Form eines Ordners zusammengestellt hat.

„Die Gegend hat viel zu bieten“

Das Ganze noch GPS-mäßig mit Koordinaten zu erfassen, wäre für ihn eine zusätzliche Bereicherung. Trotzdem dürfte ein aktuelles Werk wohl auch in Schriftform für Konrektor Wolfram Hirsch und das Lehrerkollegium besonders interessant sein, denn nicht alle sind ortskundig.

„Die Gegend um Lauchheim hat erstaunlich viel zu bieten“, schwärmt Mathelehrer Michael Graule auf dem Weg weiter in Richtung Wildschützhütte. Dort findet der Schulstammtisch bei Getränken, leckerem Brotaufstrich und traumhaften Sonnenuntergang erst mal ein Ende.

Vielleicht gibt es ja bald für den Achtklässler Max Heldt noch einmal die Möglichkeit, zusammen mit seinen Schulkameraden den Weg zu gehen und die Pflanzen und Tiere am Stettberg kennenzulernen.

Die ganze Wegstrecke und noch mehr zum Natur- und Bewegungspfad gibt es auf der Homepage der Stadt Lauchheim unter www.lauchheim.de bei den Sport- und Freizeiteinrichtungen.

© Schwäbische Post 09.06.2017 15:40