Berggottesdienst, der Hoffnung gibt

Kirche 115 Gläubige erfahren vor der Wildschützhütte des Schwäbischen Albvereins in Lauchheim, wie Gott am Ende alles zum Guten wendet.

Berggottesdienst

Diakon Georg Peyk (re.) und Pfarrer Matthias Reiner gestalten den Berggottesdienst gemeinsam. Die Besucher freuen sich dabei über ein kleines Stück Normalität. Foto: We

Diakon Georg Peyk (re.) und Pfarrer Matthias Reiner gestalten den Berggottesdienst gemeinsam. Die Besucher freuen sich dabei über ein kleines Stück Normalität. Foto: We

Lauchheim: Es gibt Orte mit einem ganz besonderen Charme, die fernab des Alltagstrubels den Blickwinkel über die Dächer der Stadt bis zum Ende des Horizonts lenken. In Lauchheim ist es der Platz vor der Wildschützhütte des Schwäbischen Albvereins, wo sich in diesem Jahr 115 katholische und evangelische Christen bei einem ökumenischen Berggottesdienst in freier Natur begegnen und ihre Gedanken auf Gott richten.
„Wir danken dir für diesen geschenkten Tag“, sagt der evangelische Diakon Georg Peyk bei seiner Begrüßung und bringt es wahrlich auf den Punkt: „Heute ist Gottes Güte so groß.“ Denn sogar der Himmel reißt zum Nachmittag auf und die Sonne taucht alles in ein herbstliches Licht.

Auch der katholische Pfarrer Matthias Reiner ist überwältigt vom wunderbaren Ausblick und freut sich über die Erntegaben am Altar und das blumengeschmückte Holzkreuz. Die vielen Besucher sind erst mal froh, dass sie trotz Corona-Pandemie nicht auf den traditionsträchtigen Berggottesdienst verzichten müssen und verteilen sich sehr gewissenhaft auf der großen Wiese. Sogar der evangelische Posaunenchor bleibt auf Abstand und bläst seine stimmungsvollen musikalischen Weisen in die Weite.

Ob sie alle auf ihrem Weg hoch zur Wildschützhütte auch nur Dinge in ihren Rucksack gepackt haben, die es wert sind mitzunehmen? Denn wie Pfarrer Reiner aus Erfahrung in seine Predigt einfließen lässt, würden die Menschen oftmals viel zu viel mit sich herum tragen. „So wie auch die schweren Dinge des Lebens, die einem manchmal die Freude stehlen.“ Jesus wolle das nicht. Einer Jakobsmuschel gleich, streckt der katholische Geistliche seine Hand aus und verdeutlicht Finger für Finger: „Gott führt einmal alles zum Guten. Er schenkt uns Leichtigkeit und Freude.“

Auf die gewohnte anschließende Bewirtung haben die Verantwortlichen in diesem Jahr vorsorglich dann doch lieber verzichtet. Dafür werden die Opferkörbe von den Besuchern gut gefüllt, sodass am Ende 450 Euro zugunsten des Tafelladens in Bopfingen zusammenkommen.Der ökumenische Berggottesdienst steht unter der Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde Lauchheim-Westhausen und der katholischen Kirchengemeinde Lauchheim sowie der Mitwirkung der Ortsgruppe Lauchheim-Kapfenburg des Schwäbischen Albvereins.

© Schwäbische Post 29.09.2020 17:45 – Doris Weber