Wanderwochenende in den Balinger Bergen
Schon die Anreise gestaltete sich etwas anders. Nicht wie üblich mit Fahrgemeinschaften, sondern Corona bedingt nach Familien getrennt, ging es am Freitagmorgen nach Balingen Dürrwangen zu unserem Quartier ins Haus der Volkskunst.
Dort wurden wir mit selbstgemachten schwäbischen Maultaschen empfangen, und damit war jedem klar, dieses Wochenende wird auch ein kulinarisches Erlebnis. Am Nachmittag standen die Zillhauser Wasserfälle auf dem Programm, wobei der geringe Niederschlag in dieser Region die sonst so üppigen Kaskaden eher nur träufeln ließ. Trotzdem lehrreich, denn in diesem Bereich der schwäbischen Alb sind die Erd- und Gesteinsschichten der Erdgeschichte besonders gut zu erkennen, wie unser Wanderführer Wolfgang Pösselt uns anschaulich aufzeigte. Nach „Omas Krustenbraten" am Abend gab es eine Führung durch das geschichtsträchtige Haus der Volkskunst. Hausherr Manfred Stingel, das Urgestein der dortigen Ortsgruppe, zeigte uns das europäische Hirtenhornmuseum, erklärte die innovative Energieversorgung des Hauses und das Kulturarchiv, um nur 3 von den vielschichtigen Angeboten zu nennen.
Am Samstag gibt es traditionell eine Ganztagestour. Diese führte uns, je nach Kondition kürzer oder länger, auf dem Hirschguldenweg hinauf nach Burgfelden. Zuvor bestaunten wir die Überreste der Schalksburg, welche auf einem vorgelagerten Bergsporn über dem Tal der Eyach thront. Eine kompetente Führung in der romanischen Michaeliskirche des Ortes, sie gilt als eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Region, weckte unser Interesse. Der einfache rechteckige Saalbau aus dem 11. Jahrhundert wurde auf den Resten von kleineren Kirchenbauten aus dem 7. Jahrhundert errichtet. Besonders eindrucksvoll waren die Wandmalereien, wo u. A. auch das Hirtenhorn zu erkennen ist.
Ein schwäbischer Rostbraten rundete den Tag ab und am Lagerfeuer klang der 2. Tag aus. Am Sonntag ging es bei der Halbtageswanderung noch auf den Lochenstein. Zusammen mit dem Hörnle gehört er zu den beiden „Hausbergen" von Balingen. Nachdem ein erfrischender Regen in den frühen Morgenstunden die Luft gereinigt hatte, war die Weitsicht vom Gipfelkreuz unübertrefflich.
Nach dem Mittagessen, einem leckeren Kalbsbraten, mussten wir leider die Heimreise antreten. Wieder war eine tolle Reise zu schnell vergangen, aber die Eindrücke und Erlebnisse werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Wir bedanken uns ausdrücklich bei Manfred Stingel und seinem Team vom Haus der Volkskunst. Hier wurde das Hygiene Konzept vorbildlich umgesetzt. Damit konnten wir dankenswerter Weise unseren Wanderplan wieder erfüllen. Trotz der wichtigen Einschränkungen war es wieder einmal mehr ein wunderbares Wochenende.